Männerriegenreise in den Jura 2023

Verfasst am 22. September 2023 in Berichte MR

26. und 27. August 2023

Frühzeitig um 0615 Uhr trafen die Teilnehmer noch bei Dunkelheit auf dem Vorplatz der Samuel Amsler Transporte AG ein. Der immer heller werdende Morgen zeigte ein immer zweifelhafteres Wetterbild…..

Nach der Begrüssung der stattlichen Anzahl von 21 Teilnehmern wurden unsere „Goldesel“ im Spezial-Veloanhänger der Firma Gautschi Bus AG aus Gränichen fachmännisch verladen. Um 0645 Uhr setzte sich die Bus-Anhänger-Komposition unter sicherer Führung von Chauffeur Beni Senn in Bewegung um pünktlich um 0845 Uhr auf dem Mont Soleil einzutreffen.

Nach kurzem Fussmarsch bei ungewohnt frischer Temperatur erreichten wir den Pavillon des Besucherzentrums der BKW.  Die BKW betreibt auf dem Mont Soleil ein Sonnen- und Windkraftwerk.

Der Diavortrag,  kompetent durch den Vertreter der BKW, Herr Berner, gehalten, wurden uns imponierende Zahlen und Tatsachen ausgeführt. Danach erklärte Herr Berner uns in einer Freiluftanlage die verschiedenen Solarelemente mit deren Möglichkeiten bevor wir nach kurzem Marsch ein „Windrad“ erreichten. Wir durften sogar in den Mast eintreten und uns über die imposanten Masse und Leistungen dieser Windräder orientieren lassen.

Als wir nach eineinhalb Stunden aus der Führung entlassen wurden, setzte prompt der Regen ein. Nicht ein paar Tropfen, es goss wie aus Kübeln. Es wurde sofort klar, dass an den vorgesehenen Start unserer Velotour im Jura nicht zu denken war.

Unser Buschauffeur hatte in der Zwischenzeit ein Restaurant ausfindig gemacht, vor dem er genug Platz für das Abstellen von Bus und Anhänger vorfand und wir an einem warmen und trockenen Ort einen Kaffee geniessen konnten. Der vorgesehenen Halt in der Auberge Mont Soleil mussten wir leider absagen, da sie für unsere Gefährt nicht zu erreichen war.

Nachdem wir uns mit Kaffee und Gipfeli gestärkt hatten, ging die Fahrt weiter nach La Chaux-de-Fonds. Dort angekommen betraten wir den Lift der uns in einem markanten Hochhaus in den           14. Stock führte, ins Restaurant Citerama. Dort waren die Tische in einem Bogen aufgestellt und schön aufgedeckt. Dabei wurde einmal mehr sichtbar, wie stark wir an dieser Reise vertreten waren. Bald waren die Menüs ausgewählt und kurze Zeit später duftete es nach Pizza, Fisch und Fleisch…. Natürlich durfte der Wein nicht fehlen und der Neuenburger wurde als „recht gut“ empfunden; ohne natürlich den Schinznacher zu erreichen. Eigentlich hatte es um das Restaurant ein runder Aussichtsbalkon. Leider regnete es immer noch und die Möglichkeit, La Chaux-de-Fonds von oben kennen zu lernen, wurde nur spärlich genutzt.

Nach dem schmackhaften Essen haben Ernst und ich beraten, was wir noch tun könnten. Schnell wurden wir uns einig, dass die unterirdischen Mühlen von Le Locle sicher sehenswert wären.

Bei diesem Besuch staunten wir, mit welchen Leistungen der Mensch mit einfachen Mitteln etwas bewerkstelligen konnte. Imposant die Dimensionen der drei Ebenen, wo sich 5 Räderwerke drehten und damit zwei Getreidemühlen und je eine Öl- und Dreschmühle sowie ein Sägewerk antrieben. Die Mühlen, regelrecht eine unterirdische Fabrik, wurde von 1660 bis 1884 betrieben. Danach wurde in unmittelbarer Nähe ein Schlachthaus gebaut. Die Höhlen wurden als Abfallgrube genutzt. Ab 1973 wurden die Höhlen 15 Jahre lang von freiwilligen Leuten gereinigt. Das eigentliche Museum besteht demnach seit etwa 1988.

Beeindruckt vom Gesehenen bestiegen wir wieder den Bus, der uns nach Le Locle brachte. Nachdem die Zimmer im Hotel LesTrois Rois bezogen und der „Schweiss“ abgeduscht waren, genossen wir im Restaurant Le Casino das vorbestellte Nachtessen. Nach dem Essen suchten wir das Nachtleben von Le Locle; leider vergebens.

Um 0800 Uhr war dann das Frühstück angesagt. Pünktlich um 0900Uhr fuhr der Bus Richtung Prevoux los. Damit wurde eine stattliche Steigung so kurz nach dem Frühstück vermieden. Und dann, endlich konnten wir die Velos aus dem Anhänger entgegennehmen. Es konnte also losgehen, es regnete für einmal nicht.

Die erste Teilstrecke dauerte etwa 50 Minuten und endete im Hotel de Ville in La Brévine, wo uns Kaffee und Gipfeli erwarteten.

Nach einer halben Stunde setzten wir unsere Goldesel wieder in Gang um etwa 5 Minuten später die Regenschutzutensilien zu montieren. Es begann wie aus Kübeln zu schiffen. Zu allem Überfluss sprang bei Ueli die Kette raus. Ernst blieb bei ihm und half, die Kette wieder einzulegen. Somit musste ich die ganze fahrende Truppe den Berg hoch überholen, dass ja niemand den Abzweiger nach Cuvet verpassen möge. Nachdem das geschafft war, standen wir unter Bäumen um uns vor dem Regen einigermassen zu schützen. Als Ueli und Ernst wieder zu uns gestossen waren, folgte eine rasante Abfahrt nach Cuvet. Von Cuvet aus führte uns die Route nach La Presta (Travers). Im Restaurant Mines d’Asphalte angekommen, suchten wir so gut es ging ein Unterstand wo wir unsere Velos vor dem Regen schützen und die nassen Pelerinen  ausziehen konnten. Im Restaurant, die Säle waren zum Bersten voll mit Gästen, erwartete uns der bekannte Schinken der im Asphalt gegart wird. Er schmeckte uns wirklich ausgezeichnet. Eigentlich waren wir uns einig, dass wir nach dem Mittagessen die Velos verladen und den Heimweg antreten würden. Während dem Essen kippte die Meinung und dreizehn Unentwegte traten wieder in die Pedalen. Beim Start regnete es tatsächlich für einmal nicht.

Vor der Gruppe wartete eine fünfviertelstündige Fahrt nach Cortaillod am Neuenburgersee. Zur Strecke gehört auch die Abfahrt durch die Areuse-Schlucht. Diese Abfahrt ist selbst bei trockenem Wetter nicht ganz ungefährlich, geschweige dann, wenn es regnet. Und die Unentwegten wurden nochmals reichlich mit dem Wasser von oben eingedeckt. Die acht Teilnehmer die den Bus bevorzugten, nahmen die Kameraden im Hafen von Cortaillod in Empfang. Ich war sehr froh, dass alle Kameraden wohlauf waren und nichts passierte. Aber das Ganze war ja auch „keine Sache“!……..

Nach dem Verlad der Velos traten wir auf dem direktesten Weg die Heimreise an. Beni Senn vom Bus-Unternehmen Gautschi aus Gränichen erreichte nach gut zwei Stunden den Ausgangspunkt unserer Reise. Wir fühlten uns immer sicher und waren bei Beni gut aufgehoben bis auf die willkürliche Notbremsung des Busses…. Beni entschuldigte sich für dieses Malheur mehrfach obwohl wir alle wussten, dass er nichts dafürkonnte. Nachdem wir uns für ein Gruppenfoto  ablichten liessen, traten wir alle den Heimweg an.

Eine verregnete aber doch interessante und abwechslungsreise Männerriegenreise hatte ihr Ende gefunden, alle wohl auf! Bis zum nächsten Mal!!!

André Kull

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